München (ots) – Wie viele andere Länder befindet sich Deutschland derzeit im Ausnahmezustand. Die weltweite Corona-Pandemie hat drastische politische Maßnahmen erforderlich gemacht, die soziale Kontakte stark einschränken: Schulen, Kitas und Freizeiteinrichtungen sind geschlossen, Eltern arbeiten im Homeoffice oder sind von Kürzungen der Arbeitszeit betroffen. Familien verbringen auf einmal viel Zeit miteinander in ihren vier Wänden, nahezu isoliert von der Außenwelt und oftmals begleitet von finanziellen Sorgen. Das kann zu erheblichen familiären Belastungen führen, gerade wenn Familien bereits vorher unter Druck standen. Diese Situation kann für zahlreiche Kinder und Jugendliche zudem auch Gefahren bergen: Sie sind physischen und psychischen Übergriffen teilweise schutzlos ausgeliefert. Um häusliche Gewalt gar nicht erst entstehen zu lassen, hilft SOS-Kinderdorf auch durch den Ausbau digitaler Angebote, Familien zu Hause weiterhin zu unterstützen.
Mit der Ausbreitung des Coronavirus und den daraus resultierenden Isolations- und Quarantänemaßnahmen wird das familiäre Umfeld wichtiger als je zuvor. Doch nicht alle Familien können mit Ausnahmesituationen angemessen umgehen und nicht für alle Kinder ist ein sicheres Zuhause selbstverständlich. Die aktuelle Lage kann die Situation gerade von bereits belasteten Familien verschärfen. Wenn Probleme in der Isolation zuhause eskalieren, leiden darunter vor allem Kinder. Es darf nicht sein, dass gerade jetzt mehr Kinder in Deutschland durch die Ämter in Obhut genommen werden müssen.
Ein wichtiger Pfeiler der Arbeit von SOS-Kinderdorf e.V. ist es, Familien zu unterstützen und zu stärken, damit sie für ihre Kinder Geborgenheit und ein sicheres Zuhause schaffen. Diese Arbeit hält der Verein auch in der Krisenzeit aufrecht und verstärkt jetzt sein Angebot im offenen Bereich, den ambulanten Hilfen wie der Beratung, digital und telefonisch. Je nach Standort und den dortigen Möglichkeiten helfen zum Beispiel Ansprechpartner*innen über lokale Telefon-Hotlines oder in virtuellen Beratungszentren.
„Aus Sicht von SOS-Kinderdorf ist es unerlässlich, dass alle Unterstützungsmaßnahmen für Familien vor Ort erreichbar bleiben. Dies gilt allem voran im Bereich des Kinderschutzes. Aber auch niederschwellige Beratungsangebote von Familienzentren sind im Moment notwendiger denn je. Familien durch diese Krisenzeit zu begleiten und damit Kinder in der unvorhergesehenen Lebenssituation zu stärken muss höchste Priorität haben“, mahnt die stellv. Vorstandsvorsitzende des SOS-Kinderdorf e.V., Dr. Birgit Lambertz.
„Wir begrüßen deshalb die Bestrebungen der Bundesregierung und des BMFSFJ, die Infrastruktur der Kinder- und Jugendhilfe mit dem Sozialschutzpaket abzusichern und fordern, die Regelungen schnell, unbürokratisch und zum Wohl von jungen Menschen und ihren Familien umzusetzen“, so auch Dr. Kay Vorwerk, Vorstandsvorsitzender des deutschen Kinderdorfvereins.
Alle neuen Angebote der SOS-Einrichtungen, sowie hilfreiche Tipps und Informationen für Familien in Zeiten von Corona finden Sie hier. (https://www.so s-kinderdorf.de/portal/ueber-uns/news/coronavirus-informationen–tipps-und-viele s-mehr)
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